Manche von uns wählen ihre Worte gerne sehr sorgfältig und ziehen deshalb das Schreiben dem verbalen Gespräch vor. So geht es auch mir (Mareike) oft. Das Antworten auf die Mails wird fundierter einfach dadurch, dass mehr Zeit zum Eruieren bleibt. Ich wäge gerne mehrere Optionen ab und ergründe, ob eher dieser oder jener Beweggrund hinter einer Aussage steckt - ein gewisser Luxus, der im herkömmlichen Gespräch zu kurz kommt. Natürlich gibt es Vor- und Nachteile.

Aber auch für den Klienten ist das Schreiben manchmal hilfreicher als das verbale Gespräch, um besser hinter die eigene Fassade blicken zu können. Im Formulieren der Sätze, bevor sie niedergeschrieben werden, fangen wir bereits an, uns eigene Fragen zu stellen und weitere Herangehensweisen für eine Situation zu erwägen, als diejenigen, die wir im verbalen Gespräch anführen würden. Und noch andere Gründe gibt es, warum einem das Schreiben eher zufällt. Wer schreibt, ist mehr bei sich. Weil der Blick in das Gesicht des Gegenübers fehlt, drängen sich uns die sozialen Ansprüche wie Zugewandtheit, Hilfsbereitschaft, Empathie, Höflichkeit, weniger auf. So kann der Fokus viel unbekümmerter auf den eigenen Anliegen ruhen. Das wirkt vor allem für Menschen, die sozial eher unsicher oder mit erhöhtem Anspruch an sich in die Interaktion gehen, entkrampfend. In der Beratung soll und darf es ja gerade ganz um einen persönlich gehen. Auch die häufige Angst, wie man selbst auf das Gegenüber wirken könnte, wird ausgeklammert und es ist somit Raum vorhanden für die freie Gedankenentfaltung.

Die E-Mail-Beratung führt Mareike Herrmann durch.

Eine E-Mail kann beliebig lang sein. Abgerechnet wird nach Wörteranzahl. Meine Antworten bestehen aus:

• kurzer Zusammenfassung und Situationsanalyse
• evt. Verständnisfragen
• Praktische, kognitive und/oder geistliche Aufgaben
• Reflexionsfragen

Grundsätzlich ist das Schreiben auch eine mögliche Lösung, um bei brennenden Fragen oder dem Gefühl, nicht weiterzukommen, die Zeit zwischen zwei Sitzungen zu überbrücken. E-Mails werden innerhalb von drei Werktagen beantwortet.